Mineralogisch gesehen ist der Rubin eine Varietät des Korunds, einem Aluminiumoxid, dem eine geringe Beimengung von Chrom seine begehrte und zu allen Zeiten beliebte rubinrote Färbung verleiht. Doch nicht nur Chrom macht den eigentlich farblosen Korund farbig und damit teuer, auch andere färbende Elemente, wie etwa Eisen, Titan u.a., werden in den Korund eingebaut. Man spricht dann von Saphir, der alle anderen Farben, eben außer Rot, umfasst.

Der Rubin gehört aufgrund seiner ansprechenden Farbe neben Diamant, dem blauen Saphir, dem Smaragd und dem farbwechselnden Alexandrit zu den gesuchtesten, seltensten und teuersten Topedelsteinen. Der Name Rubin leitet sich ab vom latein. rubeus = rot und taucht im Mittelhochdeutschen um 1200 als rubîn auf. In den Jahrhunderten zuvor wurde Rubin, aber auch andere rote Steine – vor allem der rote Granat – als Karfunkelstein bezeichnet. Der sollte auch in der finsteren Nacht leuchten und funkeln, doch das wurde am Ende des Mittelalters von den Humanisten (mit Recht) bezweifelt und so verlor der „carbunculus“ in der Wissenschaft schnell an Bedeutung.

Um 1800 wurde von dem französischen Kristallographen Hauy die Verwandtschaft von Rubin und Saphir erkannt und die Chemiker zeigten dann, dass beide kristallisierte Tonerde, eben Aluminiumoxid sind. Die schönste Umschreibung für den Namen Rubin hat die bilderreiche arabische Sprache: Ein Blutstropfen aus dem Herzen der Natur. Keine Frage, schöne Rubine, verdienen diese Poesie.

Seit Jahrhunderten ist Taubenblut die begehrteste und beliebteste Farbe bei den Rubinen. Man versteht darunter ein Rot mit einem Stich ins Bläuliche; in der Malerei entspricht dies der Magentafarbe, dem Rot als Grundfarbe im Farbkreis schlechthin. Berühmt für taubenblutfarbene Rubine ist das Mogok-Tal in Burma. Für das benachbarte Thailand sind dagegen Rubine mit Violett- oder Braunstich typisch, sie besitzen oft ein kräftiges, dunkles Rot (man spricht im Handel heute noch vom sogen. Siam-Rubin).

Als weiteren Typ muss man noch die Ceylon-Rubine nennen. Durch geringere Chromgehalte ist ein helles Himbeerrot für sie sehr charakteristisch. Betont werden muss, dass Rubine in feiner bis feinster Qualität über 2 ct. zu allen Zeiten bis heute zu den ganz seltenen Funden zählen und sich in dieser Beziehung vom Diamant deutlich unterscheiden! Diese große Seltenheit hat aber auch zu allen Zeiten die Gier der Menschen geweckt und deshalb ist von Käufen zwischen Tür und Angel, d.h. z.B. auf der Straße, bei dubiosen Verkäufern dringend abzuraten.

Besondere Vorsicht sollte man diesbezüglich in Asien oder Afrika walten lassen. Oft sind es Imitationen (z.B. rubinrotes Glas) oder billige Synthesen nach dem Verneuil- oder Schmelztropfverfahren, die ahnungslosen Touristen angeboten werden. Man sollte, um sich vor Schaden zu schützen, stets vor Augen halten: schön und billig gibt es nicht, das schließt sich aus, denn ein wirklich schöner Edelstein war, ist und wird immer selten und damit auch teuer sein; niemand auf der ganzen Welt verschenkt Geld!

Wenn Sie Ärger und den Verlust von Geld vermeiden wollen, dann kaufen Sie beim Händler Ihres Vertrauens, ein. Wir garantieren selbstverständlich für die Echtheit. Eine Besonderheit stellen die Sternrubine dar. Bei ihnen wurde bei der Kristallisation des Rubins als Einschlüsse winzige Rutilnädelchen (ein Titan-Dioxid TiO2) orientiert nach dem Kristallsystem eingebaut. Bei muggeligem Schliff (glatt und gewölbt) ist bei punktförmiger Beleuchtung ein sechsstrahliger Stern zu sehen, der mit der Bewegung über den Stein wandert. Diese Sternbildung wird Asterismus genannt, eine Erscheinung, die nicht nur Liebhaber entzückt.

Chemische Zusammensetzung:

Al2O3 Aluminium-Oxid (Tonerde) mit etwa 0,1-0,8 %

Cr2O3 (Chrom-Oxid) als farbgebender Substanz plus geringe Gehalte an Ti, Fe, Cu, Mg, Zn

  • Kristallsystem: trimetrisch (trigonal); typisch sind sechsseitige, gedrungene Kristalle
  • Härte: 9
  • Spezif. Gewicht: 3,99-4,05; typischer Wert ist 4,0
  • Lichtbrechung: 1,760-1,773
  • Doppelbrechung:0,008
  • Spaltbarkeit: keine; bricht kleinmuschelig, uneben, splittrig
  • Farbe: hell- bis dunkelrot, oft bräunlich- oder violettstichig, besonders begehrt ist die Taubenblutfarbe (rubinrot mit bläulichem Farbstich)
  • Glanz: schöner, kräftiger Glasglanz, oft fast Diamantglanz
  • Fluoreszenz: häufig, unter kurz- und langwelligem UV kräftig karminrot
  • Pleochroismus: deutlich zweifarbig; blass gelblichrot, senkrecht dazu tief karminrot
  • Fundort: Mogok-Tal in Burma (Myanmar), Thailand, Kambodscha, Vietnam, Ceylon (Sri Lanka), Indien, Afghanistan, Pakistan, Australien, USA, Madagaskar, Umba-Tal in Tansania, Malawi, Rhodesien (Simbabwe), unbedeutende Vorkommen in Grönland, Norwegen, Prilep in Mazedonien, Brasilien

Rubine präsentieren sich bei künstlichem Licht (Glühlampen oder Kerzen) mindestens ebenso gut wie im Tageslicht. Oft ist die Farbverteilung ungleichmäßig streifig oder fleckig, bedingt durch das langsame, über viele Jahrtausende gehende Kristallwachstum. Chrom wird als färbendes Fremdelement eingebaut, dessen Gehalt in der Lösung aber schwankt. Die große Seltenheit des Rubins (schöne Rubine sind wesentlich seltener als Diamanten) erklärt sich durch den niedrigen Gehalt von Chrom in der Erdkruste mit 0,011 %. Damit ist die Wahrscheinlichkeit äußerst gering, dass Magma, das von weit unten die Erdkruste durchbricht, auf diesem Weg erstens edelsteinlagerstättenbildend wirkt und zweitens auch noch mit einem Chromerzvorkommen in Berührung kommt. Das gilt übrigens auch für Smaragde oder den farbwechselnden Chrysoberyll, den Alexandrit. Viele dieser Rubine stammen aus neu entdeckten Vorkommen in Madagaskar. Da diese Steine häufig etwas rissig sind, werden die Risse mit einem hochlichtbrechenden Bleiglas ausgefüllt.

Der Schönheit tut diese Behandlungsmethode allerdings keinen Abbruch, zumal diese Veränderung irreversibel ist. Bei unseren Preisen lohnt es sich auf alle Fälle, einen Kauf dieser attraktiven Rubine in Erwägung zu ziehen.

Empfindlichkeit und Verarbeitung: Der Korund, zu denen der Rubin und der Saphir gehören, ist einer der unempfindlichsten Steine, da er neben der hohen Härte kaum spaltbar ist, auch Hitze macht ihm nicht viel aus. Vorsichtig bei Erhitzung muss man sein, vor allem bei kleineren Steinen, wenn sie Flüssigkeitseinschlüsse enthalten. Auf jeden Fall müssen sie gut mit Borax eingepinselt werden. Gegenüber Säuren ist der Rubin unempfindlich. Der Rubin ist der Monatsstein für den Juli und der Planetenstein für den Mars (den roten Planeten). Sein Rot steht für Lebensfreude, Glück, Energie, aber auch für Macht. Es ist die Farbe der Gefühle des Herzens, der Liebe, der Erotik und der Leidenschaften. Das Rubinrot bedeutet Kreativität, Aktivität, Dynamik, gibt Kraft und verstärkt das kreative Denken. Früher war rot die Farbe des Adels, heute ist es eine Farbe, die jedermann trägt.